Freitag, 10. November 2023
4. Kapitel (D)
Selten durfte sie nach Herzenslust spielen, am Sonntagabend gar nicht, wo sie am meisten Lust gehabt hätte, wenn die Dorfkinder deshalb ins Pfarrhaus kamen. Sie mußte in die Stube gehen, in die stickige Stube, wo Vater in einem Kreis von Leuten saß. Vater las und wollte nicht gestört werden. Es war langweilig, dort zu sitzen, sie wurde schläfrig, und die Augen wollten nicht offenbleiben … aber der strenge Blick ihrer Mutter über den Tisch hinweg ließ sie durchhalten.
„Es ist eine Sünde, eine große Sünde“, sagte Mutter, „und Gott sieht von seiner Höhe aus, wer nicht andächtig der Predigt lauscht, sondern seine Gedanken zu weltlichen Dingen abschweifen läßt.“
Und sie versuchte ernsthaft, zuzuhören, auch wenn ihre Gedanken dann und wann in eine andere Richtung gingen: zu den Kälbern im Gehege, an den Strand und auf die Wiesen, auf denen sie Purzelbäume geschlagen hatte.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
5. Kapitel (G)
Und abends beim Schlafengehen, als der Vater schon gegangen war, bekam Elli, die in den kalten fremden Laken lag, eine solche Sehnsucht nach...
-
Der Vater tadelte sie wegen des zerrissenen Kleides, aber die Mutter war beinahe zufrieden, als sie sah, daß es Elli nichts ausmachte. Doch ...
-
Die ganze Zeit über, in der sie Richtung Stadt fuhren, hatte Elli ein Bild im Kopf, das sich ihr eingeprägt hatte. Je näher das Schiff der S...
-
„Sie erträgt es nicht, daß du sie immer tadelst … du mußt damit aufhören …“ „Sie muß es ertragen! So eine Frechheit! Oder ist dieses Benehm...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen