Sonntag, 28. April 2024

5. Kapitel (G)

Und abends beim Schlafengehen, als der Vater schon gegangen war, bekam Elli, die in den kalten fremden Laken lag, eine solche Sehnsucht nach der Mutter, daß sie in Tränen ausbrach und sich die Decke über die Ohren zog, damit sie in Ruhe weinen konnte und niemand es hörte. Bevor sie einschlief, hatte sie das Gefühl, ein Dummkopf zu sein, den jeder übertreffen konnte, und nichts zu können.

Samstag, 27. April 2024

5. Kapitel (F)

Elli saß das Weinen in der Kehle, sie fühlte sich so schutzlos, dort allein am Rand. So fühlte sie sich auch jetzt, als sie wieder am Tisch saß, obwohl ihr Vater dabei war. Die ganze Gestalt dieser fremden Frau, ihr blasses Gesicht mit den regelmäßigen Zügen, das sorgsam gekämmte Haar und ihre wohlgesetzte Art zu reden – so wie man ein Buch lesen würde – die langen dünnen Finger – all das war so trist und kalt und düster, daß der Gedanke, hier allein zurückzubleiben, sie in Angst und Schrecken versetzte. Das schimmernde weiße Tischtuch, die silbernen Messer und die ordentlich geschnittenen Brotscheiben – all das hatte etwas an sich, das ihr den Mut und das Selbstvertrauen völlig raubte.

5. Kapitel (G)

Und abends beim Schlafengehen, als der Vater schon gegangen war, bekam Elli, die in den kalten fremden Laken lag, eine solche Sehnsucht nach...